Hunde und ihre Eignung für die Suche

Hunde und ihre Eignung für die Suche

Hunde und ihre Eignung für die Suche

Oder eine Sache der Erwartungshaltung?

Eine halbe Stunde vor dem Seminar „Suchen und Apportieren“ habe ich noch einmal die Folien gecheckt, die Handouts liegen auf den Tischen, das benötigte Material wie Dummy, Suchenleine und Fährtenband liegt auch zur Anschauung bereit. Ich schnappe mir noch schnell einen Michkaffee und gehe vor den Seminarraum um die ersten Teilnehmer die so nach und nach eintreffen zu begrüßen.

Das für mich übliche Bild auf solch einem Seminar präsentiert sich mir. Weimaraner, Vizsla, BGS, Teckel, Labrador und der ein oder andere Brackenmischling. Ich schaue mir die Hunde an und versuche einzuordnen was mich heute und morgen wohl draußen im Revier erwarten wird. Eine Dame fällt mir sofort ins Auge. Ich sehe keinen Hund, hatte sich jemand ohne Hund angemeldet? Im Kopf gehe ich die Teilnehmerliste noch einmal durch. Nein, alle mit Hund! Ich gucke noch mal ein wenig genauer. Ok, in dem Gewusel habe ich ihn wohl übersehen. Mein Blick geht weiter nach unten, sehr weit nach unten! Ein kleiner wuseliger Chi ….

Während des Theoretischen Teils lässt der kleine Herr mich nicht los. Ich referiere über die Einflussgrößen auf die Spur, Auslösefaktoren, Fährtenabgang, Einstieg in die Suche über das Apportieren … Apportieren, Moment! Meine Apportel sind alle mindestens so schwer wie der kleine Herr-Chi! Und wo wir gerade beim Thema Apportieren sind schaue ich zum Sitznachbarn des Herrn-Chi, der sich, in seinem Weimaranerschädel gerade die Reizsummenregel für Herrn Chi zurecht legt: es hat Karnickelgröße, es hat Fell, es atmet, es bewegt sich schnell … passt!

Ich habe einen leichten Schweißfilm auf der Stirn!!!

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Leben mit einem Spezialisten

Leben mit einem Spezialisten

Was kann der jagdlich motivierte Familienhund von seinem Kollegen, der im jagdlichen Einsatz steht, lernen?

von Nicole Lützenkirchen

Wie kannst du deinen Hund typgerecht auslasten, dadurch die Orientierung an dir fördern und den Rückruf festigst …

Leise folgt mir meine Deutsch Drahthaar Hündin, hält ohne Leine nah Kontakt und bleibt neben mir stehen wenn ich mir das Fernglas vor die Augen halte. Sie streckt die Nase in die Luft schaut mich an als ob sie sagen würde „Du, hast du es auch gerochen, da ist was“… Dabei ist sie ganz ruhig, gibt keinen Laut von sich.

Wir gehen leise weiter. Kein einziger Ast knackt unter ihren Pfoten. Brav legt sie sich neben den Rucksack unter den Hochsitz und wartet. Hin und wieder sehe ich ihr Ohrenspiel oder ihre Nase die in den Wind gestreckt ist. Wir lassen Rehe und Fuchs vorbei ziehen, ich genieße den Augenblick, die aufgehende Sonne, die Ruhe und verlasse mich voll und ganz darauf, dass sie dort unten wartet bis wir wieder nach Hause gehen, denn oft passiert einfach nichts.

„Aber ich weiß, dass sie im Fall der Fälle da ist!“

Ein verletztes Stück Wild muss nachgesucht werden. Sie konzentriert sich genau auf diese eine Spur obwohl noch jede Menge andere Waldbewohner unterwegs sind. Zielsicher, langsam und mit tiefer Nase arbeitet sie die Spur aus.

Es fällt mir immer wieder schwer, mir vorzustellen was sie dabei alles wahrnimmt. Verschiedene Untergründe wie Wiese, Waldboden, Acker und Feldweg, jeder Untergrund für sich schon ein völlig anderes Geruchserlebnis. Hase, Fuchs und Dachs waren bestimmt auch da. Zu denen hat sie bestimmt auch eine Idee …  Sie bleibt aber auf dieser einen bestimmten Spur und sie will finden.

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